Also, alles begann eigentlich damit, dass Lenny sich ziemlich
heftig in seine linke hintere Pfote schnitt. Es war am Vormittag, wir (Herrchen, ich und Lenny) machten uns für einen Spaziergang bereit. Nachts hatte es geschneit und somit war unser Garten
überall mit einigen Zentimetern Schnee bedeckt. Am Weg zum Gartentor, das in den Wald hinaus führt, drehte Lenny noch eine Runde um die „Ederalm“. (Unsere Gartenhütte aus Holz,
die von Christian und Flo in jungen Jahren so getauft wurde). Dabei legte Lenny immer ein Tempo vor, dass entweder die Grasbüschel hinter ihm durch die Luft flogen oder in diesem Fall
eben der Schnee davonwehte.
Schon als er an mir vorbeipreschte, konnte ich einen eigenartigen
Duft wahrnehmen. Also schnupperte ich in seinen, im Schnee hinterlassenen, Pfotenabdrücken. Die waren rosa und es roch nach Blut. Herrchen bemerkte davon erst gar nichts. Als ich dann allerdings
meine Nase kaum von der Spur wegbekam wurde auch er endlich aufmerksam. Er rief Lenny zu sich und als er dessen Pfoten kontrollierte, entdeckte er die Verletzung. Ein tiefer Schnitt, zwischen
Lennys „Zehen „.“Jetzt dreht er wegen dieser Lapalie auch noch um“, denke ich. „Hätte ich ihn nicht darauf aufmerksam gemacht, hätte er es doch nicht einmal bemerkt! Na super.“ Also geht es
wieder nach Hause – nach knappen 10 Minuten. Meine Stimmung war im Keller!
Im Vorzimmer untersuchten dann Frauchen und Herrchen gemeinsam
Lennys Pfote und kamen zum Entschluß, dass Lenny zu unserem Tierarzt musste. Man konnte auf den Vorzimmerfliesen genau verfolgen, wo Lenny gestanden hatte, überall waren Blutspuren. Also fuhren
sie mit ihm nach Puchberg, zu unserem Tierarzt. Der meinte, dass die Wunde unbedingt genäht werden muss und so bekam Lenny eine leichte Narkose. Als der Eingriff vorbei war, wurde seine
Pfote noch verbunden und es ging wieder nach Hause. Auf dem Weg dahin wurde Lenny dann allerdings so übel, dass Herrchen und Frauchen genau sehen konnten, wie viel er von seinem
Trockenfutter morgens zu sich genommen hatte. Das Ganze passierte natürlich auch noch genau an der Stelle, wo keine Decke im Kofferraum war. Als Lenny versuchte sich so halbwegs bequem
und schmerzfrei hinzulegen, war diese natürlich verrutscht. Aber wenigstens stieg er dann nicht auch noch mit der frisch verbundenen Pfote rein. Zuhause angekommen, trug Herrchen Lenny
dann die verschneite Auffahrt zum Haus hinauf.
Da ich ja ein netter Pudel bin, habe ich natürlich meinen
Aussichtsposten auf der Fensterbank verlassen und bin ins Vorzimmer, um alle zu begrüßen. ALLE möchte ich nochmals betonen!!! Dazu gehörte natürlich auch Lenny. Ich beschnupperte seinen Verband
und dann gab es sogar einen Nasenschmatz von mir. Das musste genügen!!!
Als sich dann allerdings dauernd einer meiner Zweibeiner zu Lenny
auf die Couch gesellte, ihn streichelte oder irgendeine Geschichte erzählte, nur um ihn vom Schlecken seines Verbandes abzuhalten, wurde es mir natürlich zu viel. Mit meinem original
Georgiebeller machte ich auf mich aufmerksam.
„George, was soll das?“, kam es laut von meinem Frauchen. „Die
streichelt DEN auch noch weiter! Geht´s noch!“, dachte ich. „Na dann muss ich halt zu anderen Mitteln greifen“ knurrte ich laut und sprang gleichzeitig auf Lenny. Der sah das natürlich als
Aufforderung zum Spielen und wollte gleich mittun. Aber so schnell konnte ich gar nicht schauen, hatte Frauchen mich auch schon geschnappt, hielt mich hoch und schimpfte: „George, wehe! Als du im
Sommer eine Talggeschwulst entfernt bekommen hast, da war Lenny so fürsorglich zu dir…“ „Ja“, dachte ich. „Der hat mich ja keinen Schritt alleine gehen lassen. War ich mal auch nur ganz kurz aus
seinem Blickfeld, dann kam er schon wieder um die Ecke gestürzt und betüddelte mich. War kaum auszuhalten. Als ob ich ein Warmduscher wäre! Also wirklich!“ Aber Frauchen war leider noch nicht
fertig. „…und was machst du? Du bist doch richtig asozial!“ Also das war dann doch die Höhe! ICH hatte eine „richtige“ Narkose, ICH war erst nach ca. 12 Stunden wieder der Alte, ICH hatte eine
Naht auf meinem Rücken. Da war es doch bitte selbstverständlich, dass sich alle rund um die Uhr um mich zu kümmern hatten. Und dass ich Lenny öfters verknurren musste, dass muss einem leidenden
Pudel doch wohl gestattet sein! Lenny hatte doch nur eine leichte Narkose aus der er mit einem Gegenmittel wieder geholt wurde.
Außerdem: Warum steigt er auch auf eine Eisplatte oder dergleichen
und schneidet sich die Pfote auf? Mehr hätte es hergemacht, hätte er eine Verletzung an der Schnauze gehabt. Da hätte er vielleicht sogar bei den Hundedamen Eindruck schinden können. Allerdings
bleibt da noch die Frage: Bei welchen? Lenny kennt leider nicht viele. Und die eine gestörte Akito Hündin, samt dazu passendem Frauchen, die er ein paar Mal getroffen hatte, die war ja nicht
einmal einen Kratzer wert! Aber egal. Mich als asozial zu bezeichnen war doch wohl die größte Frechheit! Aber alles Knurren half leider nichts. Frauchen und auch meine Herrchen blieben hart.
Sobald ich Lenny meine Meinung zu seiner „Rundumpflege“ knurrte, bekam ICH wieder böse Wörter ab. „Aber warte. Irgendwann ist DER ja wieder fit und dann werden wir ja sehen …“
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Zoey (Sonntag, 22 Oktober 2017 00:55)
Hallo Georgie! Echt jetzt?…..so ein Neujahrs Vorsatz kann wirklich nur Lenny einfallen. So nach dem Motto “ Ich zeig euch das ich vom Wolf abstammen! “ und dann die doofe Idee : die Pfote….na ja Lenny halt. Bei Susi der Vollblut Mutter musste der Schuss ja nach hinten los gehen. Erste Größe Fehler war das sie sich kein Weibchen genommen haben. Nicht nur jetzt für dein Ego aber denke mal wie wäre es gelaufen wenn es eine Leonie wäre. Sicher alles gleich bis zu dem Moment wo sie Susi gesehen hätte. Da hätte sie Leonie getröstet das sie eh noch drei gesunde Füße hätte und das sie sich nicht so anstellen soll wegen so ein bisschen Blut und die Nachmittag Gasse Runde geht die euch Männern so gut tut kann sie sich ja zusammenreißen. …alles schafft man wenn man nur will.
Georgie ich vermisse dich und freue mich auf unseren Frühling Kurs.
Herzliches Wuff deine Zoey